Forst forstet auf: mit 6,5 Punkten gegen die Kurpfalz

Erneut ersatzgeschwächt mussten die Kurpfälzer Kämpen zur 8. Verbandsrunde antreten. Beim Heimspiel gegen die im Durchschnitt 200 DWZ-Punkte stärkeren Schachfreunde aus Forst verblieben deshalb erwartbar nur magere anderthalb Zähler auf der Habenseite:

Am 8. Brett steckte Rainer Waibel mit den weißen Steinen einen Bauern ins Geschäft und erhielt dafür Kompensation in Form aktiven Schwerfigurenspiels. Es gelang ihm auch, starke Drohungen gegen den schwarzen Königsflügel aufzustellen. Im entscheidenden Moment unterließ er dann einen nötigen sichernden Zwischenzug, der ein "Luftloch" für seinen eigenen König geschaffen hätte. Sein Gegner nutzte dies zu einer taktischen Wendung, einer Springergabel inklusive Mattdrohung auf der Grundreihe, woraufhin Rainer in den Damentausch einwilligen musste. Leider stand sein Turm danach so ungünstig, dass ein Springer auf der Strecke blieb, um ihn freizubekommen. Damit war die Partie gelaufen.

Claudio Jahn geriet als Schwarzer am 7. Brett in der Pirc-Verteidigung recht bald in einen starken Angriff am Königsflügel. Den auf der halboffenen f-Linie verdoppelten weißen Türmen in Kombination mit der Dame hatte er bei unrochiertem König nichts entgegenzusetzen. Im 22. Zug war die Aufgabe fällig.

Am 6. Brett bekam es Günter Baust mit der sizilianischen Verteidigung zu tun. Das Brett blieb lange voll; beide Seiten rochierten kurz. Günter setzte die Bauern vor seinem König zu einem Sturm in Bewegung, aber sein Gegner hielt mit Druck auf der langen Diagonale gegen den weißen Königsbauern dagegen. Im 28. Zug einigte man sich auf Remis.

Brett 5: Jack Kelso konnte in der Pirc-Verteidigung mit den schwarzen Steinen zunächst mehr Raum im Zentrum für sich beanspruchen, verlor aber dann einen seiner vorgeschobenen Mittelbauern. In einem komplizierten Kampf brach schließlich sein Damenflügel zusammen. Direkt nach der Zeitkontrolle drohte ihm unabwendbarer Damenverlust. Das wollte sich Jack nicht mehr zeigen lassen und gab auf.

Vitali Pavlov erarbeitete sich am 4. Brett in einem Damenbauernspiel mit Weiß die freiere Position und hatte mehr Raum gegen die Doppelfianchetto-Stellung seines Gegners. Mit Läufer und Dame baute er Druck auf den weißen Feldern auf und sah schließlich im 18. Zug die Chance zu einem Springeropfer auf f7 gekommen. Leider übersah er dabei eine einfache Replik. Zwar ergatterte er zwischenzeitlich drei Bauern für die geopferte Figur, ließ sich dann aber in der gegnerischen Zeitnotphase zum Mitblitzen verleiten. Daraus resultierten weitere Fehlgriffe. Das Endspiel mit einem Minusläufer war daraufhin chancenlos.

Matthias Eulner verteidigte sich an Brett 3 skandinavisch. Die Partie war zunächst von beiderseitigen Lavier-Manövern geprägt. Dem Weißen gelang es allmählich, den Druck so weit zu erhöhen, dass er die Qualität erobern konnte. Auch danach blieben die Drohungen der weißen Schwerfiguren stark. Im 26. Zug gab Matthias auf.

Bastian Jansen hatte am 2. Brett in einer sizilianischen Partie mit entgegengesetzten Rochaden zunächst den Vorteil des Läuferpaars gegen das schwarze Springerpaar. Nach dem Abtausch eines Läufers gegen einen Springer drückte er mit seinen Schwerfiguren auf der f-Linie, sein Gegner auf der c-Linie. Schließlich trennten sich die Kontrahenten schiedlich-friedlich.

Am 1. Brett packte Alexander Ebel gegen seinen nominell 289 DWZ-Punkte stärkeren Gegner erstmals in einer ernsthaften Partie die Russische Verteidigung aus. Nachdem die weißen Damenflügelbauern weit vorgerückt waren, hatte er eine beengte Stellung. Seinem Gegner gelang es jedoch nicht, dies in einen entscheidenden Vorteil umzumünzen. Nach einem Fehlzug verlor Weiß gar seinen wichtigen Zentrumsbauern. Bei korrektem Spiel wäre die Partie nun wohl für Schwarz zu gewinnen gewesen. Alexander traute allerdings seinen Endspielkünsten nicht und wiederholte die Züge zum Remis.

Endstand: 1,5 : 6,5

Vor dem 9. und letzten Verbandsrundenmatch am 13. April rangiert die SG Kurpfalz damit auf dem 8. Tabellenplatz. Vom ersten Abstiegsplatz trennen uns nur 5 Brettpunkte Vorsprung vor der 3. Garnitur des SK Mannheim, die bei sonst gleichen Mannschaftspunkten (4:12) den 9. Rang belegt. Auf dem letzten Platz liegt der SC Ketsch mit 2:14 Mannschaftspunkten. Die SF Forst sind mit ihrem Sieg gegen uns vom dritten auf den zweiten Rang geklettert. Rang 1 haben aber uneinholbar die SF Neureut für sich abonniert, die mit 16:0 Mannschaftspunkten bereits jetzt als Meister und Aufsteiger feststehen.